Freitag, 25. Januar 2013

Visumsspaß

Hach ja, ich hab ganz vergessen euch von meinem gigantischen Spannungsfaktor vor meiner Ausreise zu erzählen: nämlich der Frage, ob ich überhaupt rechtzeitig mein Visum bekomme...

Anfangs war alles ganz entspannt, ich hab alle nötigen Unterlagen besorgt und im Dezember an das Honorarkonsulat der Botschaft von Costa Rica nach Leipzig geschickt. Dann hab ich auch gleich den persönlichen Termin beim Konsul zum Visumabholen am 14.12.12 erhalten. Leider wurde der wegen Erkrankung des Konsuls einen Tag vorher abgesagt. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt war ja noch alles easy weil der nächste Termin dann für den 18.01.13 vereinbart wurde - und mein Flug geht ja erst am 31.01.
Als ich dann aber WIEDER einen Tag vorher den Anruf bekam, dass der Termin wegen Krankheit des Konsuls verschoben werden muss, da bin ich zwar am Telefon ruhig geblieben, hab dann aber danach einen schönen Frustschrei abgelassen, denn mein neuer Termin fürs Visum in Leipzig ist tatsächlich erst am 30.01. um 10 Uhr. Mein Zug zum Flughafen fährt am gleichen Abend von Leipzig - allerdings werde ich da nur einsteigen, wenn ich das Visum bekommen hab. Wenn nicht, tja, dann heißt es, noch eine kleine Weile in Deutschland warten bis das mit dem Visum endlich erledigt ist.... Also, drückt alle Daumen und großen Zehen die ihr habt, damit das alles reibungslos klappt!

Übrigens: die ersten 10 Tage verbringen wir Freiwilligen alle gemeinsam auf einer Art Bauernhof - der Finca La Flor - wo wir mit arbeiten werden und gleichzeitig noch einen Spanischintensivkurs bekommen. Das wird sicher ordentlich anstrengend nach dem Jetlag aber bestimmt auch total interessant und spaßig. Ein Grund mehr, dass ich nicht wegen meines Visums verspätet in CR ankommen möchte! Die website der Finca findet ihr auch bei den Links rechts im Blog, falls ihr euch da mal umschauen wollt...

bis demnext!

Donnerstag, 24. Januar 2013

Das Große Ganze – und ein paar Details :)



Für manche von euch wird dieser Post vielleicht nicht allzu viel Neues bringen, aber der Vollständigkeit halber will ich hier noch einmal erklären, was genau es mit meinem Auslandsjahr eigentlich auf sich hat.

Den Wunsch nach einem längeren Auslandsaufenthalt hatte ich schon ziemlich lange. Allerdings hab ich mir das auch ungefähr genauso lange Zeit nicht wirklich zugetraut. Einige Zeit nach meinem 24. Geburtstag hab ich den Gedanken dann langsam wieder aufgegriffen und mich im Internet umgesehen, welche Möglichkeiten es denn so zum verreisen und arbeiten gibt. Dabei bin ich dann auf das „weltwärts“-Programm  des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gestoßen. Das Durchstöbern der verschiedenen Projekte dort hat mich wiederum zur Entsendeorganisation AFS geführt, deren Konzept mich besonders angesprochen hat. AFS hat schon langjährige Erfahrung mit Austauschen verschiedenster Art und ihr Schwerpunkt liegt auf interkulturellem Lernen.

Die Frage „Wohin eigentlich?“ war – zumindest grob – recht schnell für mich geklärt: Lateinamerika. Da kann ich mich zumindest grundsätzlich schon mal auf Spanisch verständigen und ich hab Gelegenheit meine Sprachkenntnisse noch auszubauen. Den Freiwilligendienst in einem Land zu machen, in dem ich nicht schon von Anfang an sprachlich wenigstens einigermaßen überlebensfähig bin, kam für mich nicht in Frage – schließlich dürfte es sich für mich umso schwerer vernünftig arbeiten lassen, wenn ich nicht mal verstünde, was mir für Aufgaben erteilt werden…
Mein letztliches Reiseziel, Costa Rica, wurde dann mehr durch Zufall als durch mich festgelegt. Nach dem Einsenden meiner Bewerbungsunterlagen wurde ich mit vielen anderen Bewerbern zu einem Auswahlwochenende eingeladen. Dort sollten wir am Ende dann unseren „Wunschzettel“ bzgl. Land und Projekt abgeben. Da bei den Ländern mehreres möglich war, hab ich einfach alle lateinamerikanischen Länder angegeben, ohne dass ich mich bis dato schon mit einem davon wirklich genauer beschäftigt hatte. Naja und die Zusage kam dann später für Costa Rica. Da waren dann gleich mal mehrere laute Freudenschreie fällig, so unglaublich war diese Nachricht! Und das ist jetzt schon wieder sensationelle 8 Monate her!!!

Seitdem ist irre viel passiert: Zuerst waren noch weitere umfangreiche Bewerbungsunterlagen weitestgehend auf Englisch auszufüllen und einzureichen. Ich musste meinen Job als Betreuerin kündigen und mich von den liebgewonnenen Jugendlichen und meinen tollen Kollegen verabschieden. Und dann waren da noch die zwei genialen Wochen zur Vorbereitung auf unsere Ausreise, wo ich die übrigen supernetten Freiwilligen kennenlernen durfte, die gemeinsam mit mir ihren Freiwilligendienst in Costa Rica starten, sowie fünf tolle Mädels, die dafür nach Mexiko gehen! Die erste Woche fand Anfang Dezember 2012 in Magdeburg statt und die zweite Anfang Januar in Worms. Wir haben von 6 ehrenamtlichen Teamern, die alle auch schon mal mit AFS im Ausland waren, jede Menge Input zu den Themen Kultur, Kommunikation, Konflikte, Entwicklungszusammenarbeit und und und bekommen. Und natürlich ganz praktische Reisetipps speziell für Costa Rica und Mexiko.
Ich habe bisher schon wirklich viele Gruppensituationen erlebt, deshalb bin ich unglaublich dankbar und froh über die Leute, die ich im Rahmen der Vorbereitungen getroffen hab, weil sowohl die Freiwilligen als auch die Teamer eine echte Bereicherung für mich waren und es hoffentlich auch noch weiter bleiben. Ich war noch nie Teil einer so harmonischen und gleichzeitig dynamischen Gruppe wie dieser und das gibt mir noch ein ganzes Stück mehr Enthusiasmus für das kommende Jahr, weil wir unsere Erfahrungen alle miteinander teilen können!

Heute war ich in Gedanken immer wieder bei den fünf Mexiko-Mädels, denn die reisen schon eine Woche vor uns anderen aus (heute eben). Hat alles in die Koffer gepasst und gingen die dann auch noch zu? Hat mit ihren Flügen alles geklappt? Konnten sie vor Aufregung nicht schlafen? Hoffentlich sind sie alle gesund (nicht wie ich grad) und werden toll empfangen! Hoffentlich verstehen sie sich super mit ihren Gastfamilien. Und wann werden wir uns wohl alle das nächste Mal lesen, hören oder sogar sehen? Irgendwie verrückt, dass man Menschen vermissen kann, die man scheinbar erst so kurze Zeit kennt.

Hm, ich bin etwas abgeschweift. Was genau mache ich eigentlich in Costa Rica?
Ich hatte mich für die Projektfelder Bildung und Soziales beworben und musste dann geduldig warten, bis AFS Costa Rica (ein eigenständiges Länderbüro, wie hier AFS Deutschland) eine konkrete Einsatzstelle in einem dieser Bereiche für mich gefunden hat. Dafür verschlägt es mich nun nach Ciudad Quesada, auch San Carlos genannt, an das Centro de Educación Especial – eine Schule für körperlich behinderte Kinder und Jugendliche. Ich werde von Mo-Fr in der üblichen 40-Std.-Woche bei der Betreuung und dem Unterrichten der Schüler helfen. Wie das genau aussieht, davon werde ich hier noch berichten, sobald ich es selbst herausgefunden habe ;-)


[Der dicke rote Punkt auf der Karte ist Ciudad Quesada]
In San Carlos bzw. in der Nähe davon (nix genaues weiß man nich) wohnt auch meine Gastmama, auf die ich schon sooooooo gespannt bin! Sie lebt allein, also haben wir dann einen Zwei-Frauen-Haushalt, was bestimmt echt schön wird. Heute hab ich meine Gastgeschenke für sie besorgt und ich werde bestimmt noch platzen vor Aufregung. Ich hoffe sehr, sie gefallen ihr…

So, das soll es jetzt gewesen sein an wichtigen Vorinfos (reicht ja wohl auch dicke!)
¡Hasta pronto!

Sonntag, 20. Januar 2013

Experiment

Hallo ihr Lieben!

Auf vielfachen Wunsch und nach längerem Überlegen habe ich mich nun doch entschieden, über meine Zeit in Costa Rica zu bloggen, statt euch per Email auf dem Laufenden zu halten. So habt ihr immer alles auf einen Blick und ich bringe keine Postfächer zum Platzen ;)
Da ich allerdings noch keinerlei Erfahrungen im Blog-Schreiben habe, erwartet bitte nicht allzu viel... Lasst euch einfach mit mir auf dieses Experiment ein und wir werden ja sehen, was ich am Ende so zustande bekomme.
Gute Unterhaltung beim Verfolgen - ich hoffe, ich kann das Ganze spannend und amüsant gestalten! Kommentare und Fragen eurerseits würden mich natürlich auch ganz arg freuen!

Eure Pia